Sonntag, 28. März 2010

Silke Otto Knapp "Many many women" im Kunstverein München



Der Kunstverein München zeigt als Opener des neuen Direktors Barth van der Heide Silke Otto-Knapp. Dies in Zusammenhang mit weiteren Münchner Kunstinstitutionen, die sich auf den Schwerpunkt der Malerei abgestimmt haben. Silke Otto-Knapp, wer ist das eigentlich, was malt sie denn so? Das sind Fragen, die sich aufdrängen. Nachdem man ihren Namen bei Bilder googelt wird man schnell fündig: Die Gemälde wirken wie blasse Aquarelle. Wenn man sich davon nicht gleich abschrecken lässt und sich in die Ausstellung begibt wird man sogleich eines besseren belehrt.
Die Räume des Kunstvereins sind eher durch ihre Länge und die hohen Decken bestechend. Fensterreihen lassen überhalb der 3 Meter Grenze Licht ins Innere, Heizkörper sind in die Wand eingelassen und wirken mit einer ungefähren Höhe von 20cm wie Miniaturausgaben. Alles erstrahlt in zweireihigem, mittig verlaufendem Neonlicht. Dazwischen: Schattenhafte Wesen, die sich zu bewegen scheinen und in glänzendem Silber herausstechen. Die Hängung ist tiefer als „normal“ und folgt keinem strikten Abstandprinzip.
Raum und Bilder ergänzen sich wie in einem ästhetischen Ping Pong Spiel. Ein höchst dynamisches Hin und Her zwischen Bildern, Raum und Betrachter.
Die Technik, die sie verwendet ist Gouache, eine Art zu malen, die durch Impressionisten oft angewandt wurde, aber auch bereits in der Renaissance für Skizzen Verwendung fand. In dieser Form jedoch nichts antiquiertes aufweist, sondern wortwörtlich über den historischen Schatten springt.
Silke Otto-Knapps Sujet innerhalb dieser Ausstellung beschränkt sich auf Tänzer: Die Bewegung ist bis in den Raum noch zu spüren. Die gemalte Räumlichkeit verbindet sich mit dem realen Raum des Kunstvereins, die keine Ausblicke nach außen gewähren, jedoch eine Dynamik des Ping Pongs in die Klarheit der Räume einfließen lässt und somit ganz im Sinne des Ausstellungskonzeptes neue, performative Bildräume schafft. Eine elegant bewegte Malerei Ausstellung, die man nicht verpassen sollte.