Sonntag, 31. Mai 2009

Helenio Herrera: Come si gioca al calcio







Ein weiterer Nebenschauplatz der Biennale in Venedig ist mit Sicherheit die Wohnsituation. Diese ist in diesem Falle wiederum verknüpft mit dem Lieblingssport der Italiener: Fußball. In der Wohnung einer italienischen Fußballlegende zu wohnen impliziert zunächst ein sehr ehrfürchtiges Gefühl. Mit ein wenig Zeit wird der Tempel des Meisters erforscht und man stößt auf eine verstaubte Legende in einem unbewohnten Ort. Temporär findet dieser Ort wieder eine Aufladung. Eine Aufladung durch Interesse, aber auch durch die verbreitete Präsenz von Herrera mittels Schaukästen, die wie ein Schrein wirken, in denen Abzeichen, Ehrungen, Urkunden und Bücher zu finden sind.
Kein Wort über den Meister des Catenaccio und kein Wort über den Sklaventreiber vom Rio de la Plata. Die drapierten Gegenstände vermitteln reine Ehrfurcht und verhüllen die rauhe Person des Fußballers und Trainers.
Die Schreinfunktion kann sich nur entfalten, wenn sie durch Personen belebt werden. Für einen kurzen Moment finden sie so wieder eine Verbindung zur Gegenwart.
Es bleibt die Sehnsucht nach ein wenig mehr Defensivspiel im Gesamtarrangement hier, den Giardini und in Venedig selbst.

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