Montag, 1. Juni 2009

Die Ordnung der Dinge: Italienische Wahlplakate








Wahlplakate an sich haben das Ziel die Wählerschaft zu erhöhen. Dies wird im Normalfall in Abstimmung mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien gezielt designed. In einem spezifischen Teil Italiens, in Venedig, gibt es trotz der allgegenwärtigen Mafia, ein regelndes System für die Anbringung ebendieser Plakate. Zunächst gibt es extra für die Plakate aufgestellte Wände, und nur auf diesen dürfen Wahlplakate angebracht werden. Zur Zeiten der angehenden Kunstbiennale fragt man sich ob es sich nicht doch um ein Installation handelt. Nachdem man diese Frage verneinen konnte, fällt der kritische Blick sofort auf die Gestaltung. Das geübte ausländische Auge muss sich daran ersteinmal gewöhnen. Es ist kein Bildkonzept, keine einheitliche Darstellung, geschweigedenn eine einheitliche Schriftform sowie Größe zu erkennen. Außer den bekannten Werberennern, wie Kinder und Tiere, blickt man entweder in ein verpixeltes Gesicht, welchem emotionale Parolen zugeschrieben werden, die selbst auf einer Cornflakes Packung nicht zum Kauf anregen würden.
Das Ziel ist klar: Es gibt keines. Es geht um Präsentation einer Vielfalt, die nicht existiert. Und es geht um ein bisher ungeklärtes Phänomen der Häßlichkeit in der Geschichte des ansonsten gestylten italienischen Daseins.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen