Sonntag, 19. Juli 2009

“This part is closed for tecnical problems”


Diese Schilder findet man vermehrt in den einzelnen Länderpavillons auf der Biennale in Venedig. Nicht-funktionierende Installationen, geschlossene Pavillons und fehlende Informationen sind Normalzustand. Ein Bild der Unprofessionalität, welches sich im Schatten des glamourösen Auftaktes bewegt. Eine Hudelei ohnegleichen, die sich auch in sprachlicher Form ausdrückt.
Die anfänglich euphorische Kunstbegeisterung hat nachgelassen. Die Artikel sind geschrieben, das Gute und das Schlechte wurde selektiert, die Meinungen sind gebildet. Was jetzt eintritt ist schwer einzuschätzen. Ist es die allgemeine Langeweile, Kunstverdrossenheit oder einfaches Desinteresse? Die einzelnen Pavillons verkommen immer mehr und werden ihrem eigenen Schicksal überlassen. Der Betrachter wird sich selbst überlassen, in dem Panoptikum der Giardini, welches selbst seine panoptische Funktion verloren hat.
Als kleine Revolution des Betrachters bleiben seine Kommentare: „How long?“, die als Echo unverstanden, zwar im Vordergrund stehen, aber zurückbleiben. Um zugleich auf bildlicher Ebene die nicht funktionierenden Bildschirme im Hintergrund verblassen lassen. Im Grunde ein Bild des Grauens, welches aber im Gesamtkontext der Biennale, des Grandeur und des venezianischen Hintergrunds an Grausamkeit verliert und sich in einem eher menschlichen Antlitz dem Spektakel der Inszenierung entgegenstemmt.

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